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Bördebauernhäuser und -höfe
Als bedeutendes Bauerndorf weist Solschen noch heute zahlreiche alte Hofstellen auf.
Der Haustyp ist in der Regel niedersächsisch, bei einigen Hofanlagen ist aber auch der Einfluss des fränkischen Typs (geschlossene Hofanlage) erkennbar.
Aussehen und Bauweise eines niedersächsischen Bauernhauses (ehem. Hofstelle auf dem Grundstück "Hauptstraße 3") gibt die folgende Beschreibung wieder:
"Vierständerhaus mit zweigeschossigem, überhöhtem Wohnteil und Krüppelwalmdach.
Die Einfahrt zur Diele (Längsdiele) liegt in der Mitte der östlichen Langseite. Am Holm: Hans Jürgen Bendorf - die Mutter Ilsa Böker - Meister Jürgen Barms Anno 1768. Ausfachung teilweise noch in lehmverstrichenem Flechtwerk oder mit Lehmziegeln, ehemals geweißt; teilweise in unverputztem Backstein erneuert. Im Obergeschoss des Wohnteils ausschließlich Backsteingefache mit schmalkant gestellten Steinen; das Untergeschoss ist massiv unterfangen. An der Obergeschosschwelle Spruch und Bibeltext I. Kön. 8, 58.59. Im Inneren ein durchgehendes Flett mit offener Galerie. In der Mitte des Wohnteils die Küche, von der aus die Öfen der beiden angrenzenden Zimmer geheizt wurden. Der Wohnteil ist wohl etwas jünger als der Stallteil (Ende 18. Jh.)."
(Jürgens, Heiner; Lütgens, Hans u.a.: Die Kunstdenkmale der Provinz Hannover, Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Peine. Hrsg. im Auftrag des Oberpräsidenten. Hannover 1938, S. 80 f.)
Die Abbildung zeigt als Beispiel für die ortstypische historische Bauweise das Vierständerhaus "Lahweg 3" im ehemaligen Klein Solschen, erbaut 1799. Der hervorragende Erhaltungszustand dieses Hauses wurde 1983 vom Land Niedersachsen mit einer Anerkennungsurkunde gewürdigt.