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Kirche St. Urban
Das genaue Baujahr der kleinen Kirche in Klein Ilsede ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die Uhrschlagglocke aufgrund ihrer Gestaltung aus dem 13./14. Jahrhundert stammt und daher das Bauwerk zwischen 700 und 800 Jahre alt ist.
Wissenswertes
Im Osten, gut zu sehen von der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße, besteht der Baukörper aus einem halbrunden Fachwerkanbau. Das Mittelschiff ist massiv. Im Westen ist ein schieferbehangener Turm aufgesetzt, der 1580 errichtet wurde (die Datumsangabe mit dem Zusatz "von Schwicheldt" befindet sich auf der Wetterfahne). Im Kircheninneren findet sich an einem Deckenbalken die Jahreszahl "1600"; in diesem Jahr wurde die Kirche um den Fachwerkanbau erweitert. Im Kircheninneren sind Deckenbalken und Empore aus Holz mit kleinen, zurückhaltenden Verzierungen gearbeitet. Das dreiteilige Altarbild (Epitaph mit Kreuzigungsszene als Mittelteil und Seitenflügel mit Gedenkbildern für Otto und Johann von Schwicheldt) stammt in seinem Ursprung aus dem 16. Jahrhundert. Schöpfer des Werkes ist nach Auffassung von Kunsthistorikern der Maler Marten de Vos, von dem sich auch in der Celler Schlosskapelle Bilder befinden. 1839 wurde das Epitaph restauriert, wobei das Mittelteil durch eine Kopie des Originalbildes ersetzt wurde. Im Altarraum befindet sich auch ein Taufengel aus der Barockzeit. Das gesamte Kicheninnere wurde 1961 renoviert.
Eine besondere Rolle spielten für die Klein Ilseder die Herren von Schwicheldt, die in Klein Ilsede Land besaßen. Eine erste urkundliche Erwähnung in einer Stiftungsurkunde datiert aus dem Jahr 1463. Es ist wahrscheinlich, dass die adelige Familie schon vor der Reformation das Patronat für die Kirche ausübte. In der Kirche befindet sich auch eine Gruft derer von Schwicheldt. Das Patronat wurde 1938 aufgegeben.